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Wasserübergabepunkte erleichtern Waldbrandbekämpfung

Veröffentlicht am: Mi., 14.06.2023

Hinweisschild zu Wasserübergabe und -entnahmepunkten im Wald mit der Aufschrift "Overschlagbahn 1"

Der verheerende Waldbrand im Naturschutzgebiet De Meinweg 2020 hat gezeigt, welche Herausforderungen der Klimawandel und die damit einhergehende Trockenheit für Feuerwehren mit sich bringen können. Gerade die Beschaffung und der Transport des dann benötigten Löschwassers bedeutet einen enormen Aufwand. Im Waldgebiet der Gemeinde Niederkrüchten stehen nur zwei Löschteiche zur Verfügung, aus denen die Feuerwehr Wasser entnehmen kann. Die weiteren Löschteiche im Wald verfügen aufgrund der Trockenheit der vergangenen Jahre über zu wenig Wasser. Doch auch durch die Entnahme aus den zwei vorhandenen Teichen ist das Wasser im Einsatzfall noch nicht an den Stellen, an denen ein Brand bekämpft werden muss. Der Waldbrand vor drei Jahren hat gezeigt: Es mangelt an Wasserübergabe und –entnahmepunkten. Dies stellt gerade für überörtliche Feuerwehren ohne genaue Ortskenntnisse ein Problem dar und bindet im Brandfall Führungskräfte und Einsatzmittel.

Die Freiwillige Feuerwehr Niederkrüchten richtete vor diesem Hintergrund eine Arbeitsgruppe „Wasserversorgung Wald“ ein, um Lösungen zu erarbeiten. Richard Coenen, Frank Smets und Jens Claßen erarbeiteten ein Konzept für die Einrichtung von Wasserübergabe und -entnahmepunkten sowie die Beschaffung des benötigten Materials. Ein Hauptaugenmerk lag auch auf der Installation einer Beschilderung zur besseren Orientierung im Wald und der Schulung der Kameradinnen und Kameraden in der Gemeinde. Im weiteren Verlauf wurde auch Niederkrüchtens Gemeindeförster Wilfried Kaufhold eng mit eingebunden, sodass die Zusammenarbeit zwischen Forst und Feuerwehr weiter vertieft werden konnte. Das Konzept wurde anschließend dem Kreis Viersen und den verschiedenen Ausschüssen des Kreises sowie Landtags- und Bundestagsabgeordneten der Region vorgestellt.

Nun sind die Ergebnisse der Arbeit sichtbar und erste Wandernde wunderten sich bereits über die neuen Schilder im Wald. Neben Übersichtskarten wurden nämlich auch die Schilder zu allen Wasserübergabe und –entnahmepunkten bereits aufgestellt. Diese tragen Aufschriften wie „WÜP 1.1“. Auch taktisch wichtige Hauptwege sind nun mit Schildern wie „Grenzbahn Süd 1“. ausgestattet. Sie werden ergänzt durch eine mobile Beschilderung, bestehend aus etwa 80 x 30 Zentimeter großen, verschieden farbigen Hinweistafeln mit Pfeilen zum jeweils nächstgelegenen der 13 Entnahme- und 29 Übergabepunkte. Diese werden nur im Einsatzfall angebracht. Zum Erreichen und Nutzen der relevanten Punkte wurden Wege ertüchtigt, Ansaugrohre erneuert und durch LKW befahrbare Flächen geschaffen.

Jens Claßen, stellvertretender Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Niederkrüchten, weist auf einen zweiten Vorteil der neuen Einrichtung hin: „Neben dem Aspekt der Waldbrandbekämpfung dient das Konzept auch allen anderen Nutzerinnen und Nutzern unserer Wälder. Wer sich beispielsweise im Wald verletzt und Hilfe benötigt, kann beim Absetzen eines Notrufs die Bezeichnung des nächstgelegenen Punktes angeben. Diese sind der Leitstelle bekannt, sodass die benötigte Hilfe den jeweiligen Aufenthaltsort schnell und einfach finden kann.“