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Verteilzentrum für Geflüchtete in Niederkrüchten
Der Rat der Gemeinde Niederkrüchten hat in seiner Sitzung am 12. Dezember die Einrichtung eines Verteilzentrums für Geflüchtete in Niederkrüchten beschlossen.
Der nachstehende Text eines Infoschreibens, das am 18. Dezember verteilt wurde, richtet sich primär an die direkten Anlieger der Einrichtung in direkter Nachbarschaft zur Begegnungsstätte sowie an die Eltern der Schülerinnen und Schüler an der Grundschule am Lütterbach sowie der Janusz-Korczak-Realschule.
Gleichzeitig sollen auf diesem Weg auch alle anderen interessierten Bürgerinnen und Bürger über die aktuellen Entwicklungen bezüglich der Unterbringung Geflüchteter informiert werden.
Sehr geehrte Anliegerinnen und Anlieger der o.g. Straßen,
sehr geehrte Eltern der Schülerinnen und Schüler der Grundschule am Lütterbach
sowie der Janusz-Korczak-Realschule,
wie Sie sicherlich den Medien entnommen haben, stellen die aktuellen Zuweisungen Geflüchteter unsere Gemeinde vor enorme Herausforderungen. 450 Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Gewalt sind, leben mittlerweile in privaten Wohnungen, in von der Gemeinde angemieteten oder erworbenen Immobilien sowie in zahlreichen Mobilheimen an verschiedenen Orten in Niederkrüchten. Dabei stoßen wir nicht nur bei der Unterbringung sondern auch bei der Koordination und Integration Geflüchteter an unsere Grenzen.
Um diese Herausforderung auch mittelfristig bewältigen zu können, hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 12. Dezember beschlossen, auf einer Fläche nördlich der Hundewiese an der Begegnungsstätte ein Verteilzentrum für rund 60 Personen einzurichten. Bei der Wahl der Standorte dieser und anderer Einrichtungen fehlen uns mittlerweile jegliche Alternativen. Gleichzeitig gestalten wir die Unterbringung von Geflüchteten weiterhin so, dass sowohl die Belange der Schutzsuchenden selbst als auch die der Nachbarn und anderer Anlieger bestmöglich Berücksichtigung finden. Dazu gehört aus meiner Sicht auch die transparente Information Ihnen gegenüber – wenngleich sich dies aufgrund der sehr dynamischen Entwicklung, bei der wir als Kommune leider das letzte Glied in der Kette sind, oft sehr schwierig gestaltet.
Mit dem nun zeitnah entstehenden Verteilzentrum hat die Politik Strukturen geschaffen, um im Rahmen der verbliebenen Möglichkeiten flexibel und individuell auf die Anforderungen aller Betroffenen einzugehen. Dass einige einer solchen Entwicklung skeptisch gegenüberstehen, verstehe ich. Und auch ich hoffe, dass die nun gestellten Weichen in die richtige Richtung führen, dass die derzeitige Situation nicht mehr lange anhält und dass friedliche Lösungen für die Krisen und Kriege auf der Welt gefunden werden. Gleichzeitig versichere ich Ihnen, dass wir die Situation an sämtlichen Flüchtlingsunterkünften in unserer Gemeinde dauerhaft im Blick haben, um ggf. auf negative Entwicklungen zu reagieren. Sowohl die Sozialarbeiter der Gemeindeverwaltung als auch die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe unterstützen die Menschen in den unterschiedlichen Einrichtungen in vielerlei Hinsicht.
Lassen Sie uns die aktuellen Herausforderungen weiter gemeinsam angehen und den Menschen, die bei uns Schutz suchen, offen begegnen. Lassen Sie uns nicht vergessen, dass keine und keiner der Geflüchteten freiwillig seine Heimat verlassen hat, um hier in einem Wohncontainer seine Zukunft zu suchen.
Ich wünsche Ihnen auf diesem Weg ein besinnliches Weihnachtsfest, einen guten Übergang und einen positiven Blick auf das kommende Jahr.
Mit freundlichen Grüßen
Karl-Heinz Wassong
-Bürgermeister-